Der beste Beweis für die Qualität eines speziell für Profis entwickelten Instruments ist sein Einsatz in Organisationen, deren Hauptaktivitäten das Instrument bis an seine Grenzen beanspruchen. Aufgrund der hohen Wertschätzung der TUDOR Submariner durch bedeutende militärische Organisationen wie die Marine Nationale Française (MN) und die US Navy (USN) gelten TUDOR Taucheruhren heute als Inbegriff von Qualität und Robustheit.
Die Marine Nationale, die französische Marine, ist bekannt für ihre anspruchsvollen Anforderungen an Uhrwerke, die in extremen Bedingungen zuverlässig arbeiten müssen. In Zusammenarbeit mit der französischen Marine hat Tudor einige legendäre Uhrenmodelle geliefert, die bei den Militärs weltweit einen wichtigen Platz eingenommen haben.
Die Geschichte der Tudor Marine Nationale Uhren
In den 1950er Jahren begann Tudor, seine Uhren speziell für die Marine Nationale zu liefern. Diese Partnerschaft begann mit der Lieferung von Tudor Submariner-Modellen. Die Tudor Taucheruhren, die in diesen Organisationen zum Einsatz kamen, waren jedoch keine Designanpassungen oder Spezialentwicklungen. Vielmehr waren es Modelle, die im allgemeinen Verkaufskatalog zu finden waren, aus dem die Organisationen ihre Uhren auswählten. Ihr einziger Unterschied bestand in der Regel in einer Gravur auf dem verschraubten Gehäuseboden. So tragen die von der Marine nationale française verwendeten Tudor Submariner beispielsweise die Initialen „M.N.“, gefolgt von den letzten beiden Ziffern der Jahresangabe ihrer Auslieferung.
Durch den jahrelangen, permanenten Einsatz unter extremsten Bedingungen befinden sich die heute noch existierenden Exemplare nur selten in makellosem Zustand. Aufgrund ihrer Seltenheit, der Geschichten, die jede dieser Uhren erzählt, und der Erinnerungen, die sie hervorrufen, gelten sie unter Sammlern jedoch als begehrte Liebhaberstücke. Auf den folgenden Seiten werden einige der beim Militär verwendeten Tudor Submariner detailliert beschrieben.
TUDOR OYSTER PRINCE SUBMARINER „MARINE NATIONALE“
Die Tudor Submariner hatte in der Französischen Marine (La Marine Nationale) die längste Dienstzeit von 1950 bis 1983.
Obwohl Rolex mit der Tudor Submariner anfangs nicht den gleichen wirtschaftlichen Erfolg erzielte wie mit der Rolex 5512 und 5513 Submariner, wurden von den Tudor Submarinern nur ein Bruchteil der Stückzahlen verkauft. Dies ermöglichte es der Französischen Marine, einen vorteilhaften Deal für eine große Stückzahl Uhren zu verhandeln.
Bereits in den späten 1950er Jahren begann die Französische Marine, ihre Taucher (plongeurs de bord) mit Tudor Subs auszustatten. Diese ersten Modelle waren für die Commando Marines modifiziert. Es handelte sich um das klassische „Rose“-Modell, das noch mit dem Original Rolex Werk ausgestattet war. Interessanterweise verfügte dieses Modell über den gleichen Kronenschutz wie die erste Rolex 5512.
Das gleiche Modell wurde auch von der US Navy und den Navy SEALs ausgegeben. Die M.N. Tudors, unabhängig davon, ob sie von der US-, der britischen oder der französischen Marine stammten, wurden immer nur als „Head Only“ ausgegeben, also nur die Uhr ohne Band. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kampftaucher stets Stoffbänder verwendeten (siehe auch meinen Artikel über die Bond-Uhr). Stoff- oder NATO-Bänder wurden vom Militär bevorzugt, weil sie robust und strapazierfähig sind, kostengünstig und einen entscheidenden Vorteil bieten: Sie bieten eine gute Tarnung. Im Gegensatz zu Metallbändern, die glänzen und schimmern würden, wodurch die Position des Tauchers verraten werden könnte, sind Stoffbänder unauffällig und weniger auffällig im Einsatz.
Die Taucher der französischen Marine Nationale waren bekannt dafür, Armbänder aus Fallschirmgurten herzustellen. Das hier abgebildete Modell einer 9401 aus dem Jahr 1977 trägt ein solches Armband. Die Elastizität des Materials sorgte für hohen Tragekomfort, und die Uhren ließen sich problemlos über Taucheranzüge anbringen. Auf der Rückseite dieser Uhr ist die Gravur „M.N. 77“ zu finden. Das abgebildete Armband wurde jedoch nicht von Tudor hergestellt.
Das Fehlen jeglicher Anzeichen von Verschleiß zwischen den Lugs, wie es bei Metallbändern auftreten könnte, ist ein guter Hinweis auf die Authentizität einer M.N., bietet jedoch keine 100%ige Garantie. Viele der Uhren wurden nach ihrem Dienstende nachträglich mit Metallbändern ausgestattet.
Im Jahr 1974 erhielt die M.N. ein umfangreiches Upgrade. Ab diesem Zeitpunkt sind die meisten Uhren (mit Ausnahme einiger „steriler“ Modelle) auf der Rückseite mit „M.N. 19xx“ oder „M.N. xx“ (wobei „xx“ für das jeweilige Jahr steht) graviert. Das Datum 1974 ist für Sammler besonders wichtig, da es ein Übergangsmodell zur 7016/0 darstellt, dem ersten Modell mit Snowflake-Zeigern. Diese Uhr hat ein schwarzes Zifferblatt, Snowflake-Zeiger, der Gehäuseboden ist etwas anders als bei den späteren Modellen, und das Uhrwerk ist nun das ETA 2483. Auch das Tudor-Rosen-Logo ist nicht mehr zu sehen; stattdessen ist das Tudor-Schild zu finden, das seit den 1960er Jahren von Tudor verwendet wird.
Durch die schlechte Qualität der Zifferblatt-Beschichtung und ihre Anfälligkeit für Feuchtigkeit entschied Rolex im Jahr 1974, ein neues Zifferblatt zu entwickeln. So wurden ab 1974 Zifferblätter mit einer blauen Oberfläche eingeführt, die eine viel bessere Beständigkeit gegenüber Wasser aufwiesen. Diese Zifferblätter trugen anfangs das Snowflake-Design, und ab 1982 wechselte Tudor zu einem „Mercedes“-Stil für die Zeiger.
Die neuen blauen Zifferblätter waren mit einem emaillierten Material beschichtet, das das Altern der Farben verhinderte. Heute findet man viele Tudor Submariner aus dieser Zeit, die zwar stark abgenutzte Gehäuse, verblasste Lünetteinlagen und bräunliche Zeiger aufweisen, jedoch bleibt das Zifferblatt in der Regel unversehrt. Diese Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen ist ein bemerkenswerter Vorteil und macht die Zifferblätter zu einem markanten Merkmal dieser Uhren.
Die meisten der Tudor Submariner wurden nach ihrem Einsatz von der Armee versteigert, während einige auf Befehl in Toulon oder Brest zerstört wurden, um die Geheimhaltung zu wahren.
Besonders begehrt unter Sammlern sind die Tudor Submariner mit den legendären Snowflake-Zeigern, die zu den ikonischsten Uhren des Hauses Tudor gehören.
Für weiterführende und spannende Informationen über die Tudor Marine Nationale, empfehle ich folgende interessante Beiträge: